Kürzung beim Bürgergeld: Bonus für Millionen Empfänger entfällt

Bei den geplanten Einsparungen für den Bundeshaushalt 2024 geht es auch den Bürgergeldempfängern an die Tasche. Denn nun soll die Regierung vorhaben eine Kürzung beim Bürgergeld umzusetzen, die einen wichtigen Bonus für Empfänger streicht.

12.01.2024, 11:50 Uhr
Kürzung beim Bürgergeld: Bonus für Millionen Empfänger entfällt
Symbolbild © istockphoto/Christian Horz
Anzeige
Kürzung beim Bürgergeld: Die Ampel-Regierung setzt auf Sparmaßnahmen Die Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich dazu entschlossen, für das Jahr 2024 einen ambitionierten Sparplan zu verfolgen. Dieser wurde am 19. Dezember vorgestellt und wird im Januar 2024 dem Bundestag und Bundesrat zur Zustimmung vorgelegt. Dabei beziehen sich die Sparmaßnahmen nicht nur um Rentenzuschüsse, sondern auch auf eine Kürzung beim Bürgergeld, auf das eine Anpassung von einem Bonus für die Empfänger zukommt. Bonus für Bürgergeld-Empfänger soll entfallen Der eingeschlagene Kurs zur Haushaltskonsolidierung beinhaltet auch Einschnitte für Bürgergeld-Empfänger. Insbesondere der im Jahr 2023 eingeführte Weiterbildungsbonus, der eine monatliche finanzielle Hilfe von 75 Euro für Bürgergeld-Bezieher während einer Weiterbildung darstellt, soll gestrichen werden. Diese Entscheidung bedeutet eine mögliche finanzielle Belastung für Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind. Die Ampel-Regierung plant härtere Sanktionen für erwerbsfähige Totalverweigerer und will diese konsequent umsetzen. Dies geht aus dem Entwurf des Haushaltsplans 2024 hervor. Konkret sieht der Entwurf vor, dass die Sanktionen schneller und leichter verhängt werden können. So soll es künftig möglich sein, Sanktionen bereits dann zu verhängen, wenn eine Person ihren Pflichten für den Bezug des Bürgergelds nur teilweise nachkommt. Außerdem sollen die Sanktionen höher ausfallen können. Das betrifft Tausende Die Verschärfung der Sanktionen betrifft Personen, die nicht bereit sind, sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren oder eine Arbeit aufzunehmen. Dazu gehören beispielsweise Personen, die sich nicht regelmäßig beim Jobcenter melden oder die keine Bewerbungen schreiben. Auch Geflüchtete sollen von den verschärften Sanktionen betroffen sein. So soll es künftig möglich sein, Sanktionen gegen Geflüchtete zu verhängen, die Integrations- und Sprachkurse nicht erfolgreich absolvieren. Die Verschärfung der Sanktionen ist umstritten. Kritiker befürchten, dass sie zu einer Zunahme der Armut und des sozialen Drucks führen könnte. Befürworter argumentieren, dass die Sanktionen notwendig sind, um die Bereitschaft zur Erwerbstätigkeit zu erhöhen.Die geplanten Änderungen am Bürgergeld und die Verschärfung der Sanktionen sollen der Bundesregierung Einsparungen von rund 750 Millionen Euro ermöglichen. Die Streichung des Weiterbildungsbonus und die intensivierten Sanktionen sollen dazu beitragen, das Haushaltsloch von 17 Milliarden Euro zu schließen, wie es durch ein Bundesverfassungsgerichtsurteil gefordert wurde. Abstimmung im Parlament im Januar Die endgültige Entscheidung über den Spar-Entwurf wird im Januar 2024 im Parlament erwartet. Die Debatte darüber wird zeigen, wie die einzelnen politischen Fraktionen zu den vorgeschlagenen Kürzungen und Änderungen stehen. In diesem Prozess wird auch die Stimme der Opposition entscheidend sein, da die Ampel-Regierung auf Zustimmung angewiesen ist, um ihre Sparmaßnahmen umsetzen zu können. Insgesamt steht das Sparpaket der Bundesregierung im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, den Haushalt zu sanieren, und den potenziellen Auswirkungen auf Bürgergeld-Empfänger. Die Diskussion über die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Entscheidungen wird sicherlich anhalten und könnte den politischen Diskurs in den kommenden Wochen prägen.